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Abschiedsspiel

22. August 2011

Alles hat irgendwann mal ein Ende aber in jedem Ende steckt auch wieder ein neuer Anfang. Für mich war gestern, nach 6 Spielzeiten mit den Dodgers Herren, der letzte Doubleheader in navy-blue. In der kommenden Spielzeit werde ich für die Elmshorn Alligators auflaufen, bei denen ich bereits seit ein paar Wochen mittrainiere.

Nachdem ich vor 2 Jahren das Amt als Coach übernommen hatte, sank der Spaß am Baseball-Sport von Monat zu Monat. Zuletzt habe ich mich fast „zum Training gequält“ oder sagen wir lieber, ich hatte akute Unlust. Ein Hobby, das großen Spaß macht, war es jedenfalls nicht. Den Job allerdings zu schmeißen und vorzeitig die Biege zu machen, das kam mir nie in den Sinn. Wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es auch vernünftig zuende. Zudem hat man ja doch irgendwie immer die Hoffnung, dass sich was ändert bzw. es sich nur um eine Momentaufnahme handelt.

Da mit der schwindenden Lust aber auch gleichzeitig die eigene Leistung immer schlechter wurde, habe ich mich irgendwann gefragt, für wen ich das eigentlich mache. Wenn ich Montags und Freitags beim Training in die 5-6 anwesenden Gesichter schaute oder 24 Stunden vor´m Spieltag noch keine Mannschaft zusammen hatte, dann kam mir nicht immer sofort die Erleuchtung. Streckenweise war es echt deprimierend, auch wenn ich absolut nachvollziehen konnte, dass die Arbeit nun mal vorgeht bzw. jemand aufgrund einer Dienstreise oder Spätschicht nicht am Training teilnehmen kann.

Ex-Dodgers-Softballcoach Michi hat mal zu mir gesagt, dass man sich damit abfinden muss, dass Baseball / Softball (besonders in den unteren Ligen) für jeden einen anderen Stellenwert hat. Ich muss zugeben, dass hat bei mir ne Zeit gedauert das zu akzeptieren.

Inzwischen komme ich einigermaßen damit klar, dass der Eine alle zwei Wochen nicht am Spiel teilnehmen kann, weil sein FC St.Pauli ein Heimspiel hat, ein Anderer seine Freizeit lieber mit seinen Kinder verbringt und 2-3 andere vor dem Spieltag lieber saufen gehen und tags darauf mit einem dicken Schädel gut eine Stunde zu spät kommen. Ich selber plane, nur mal so als Beispiel, meinen Urlaub seit Jahren um die Baseballsaison herum. So unterschiedlich ist das. Jeder hat halt andere Prioritären.

Beim Training der Allis habe ich in den letzten Wochen im Schnitt immer gut 13-14 Leute angetroffen. Ich muss sagen die hatten richtig Bock auf Baseball und wollten was reißen. Da ging es, doof gesagt, nicht darum, dass man mal vor die Tür kommt bzw. sich nach einem langen Bürotag mal die Beine vertritt. Die sind, auf deutsch gesagt, genauso positiv baseballverrückt wie ich.

Bevor das hier falsch rüberkommt bzw. ich falsch verstanden werde; die Dodgers Herren sind ne tolle Truppe, die ich empfehlen kann. Auf den Großteil der Jungs lasse ich nichts kommen. Die sind schwer in Ordnung. Der Wechsel fiel mir dementsprechend nicht so leicht, wie man vielleicht denken mag. Es gab keinen Streit und den wird es sicherlich auch nie geben. Wir sind im Guten auseinander gegangen und man wird sich auch in Zukunft noch oft über den Weg laufen bzw. den Kontak aufrecht erhalten und was gemeinsam unternehmen.

Als ich gestern meine Abschiedsrede hielt, reagierte die breite Mehrheit zwar überrascht aber auch mit sehr viel Verständnis für diesen Schritt (Einfach ins zweite Glied zurückzutreten und nur noch Spieler zu sein, dass wäre nicht gegangen). Danke an dieser Stelle für die Würdigung meiner getätigten Leistungen. Ich weiß, dass ich nicht immer einfach war und das ich Fehler gemacht habe. Sorry dafür.

Ich wünsche Euch für die Zukunft nur das Beste … einmal ein Dodger, immer ein Dodger! Beat em‘, beat em‘, Buck em‘, Buck em‘, Lay em‘ down and really … FIIIIGHT!!

P.S. Zum Abschluß noch zwei Sätze zum gestrigen Spiel. Das was den zahlreichen Zuschauer von Seiten der Dodgers Herren geboten wurde, besonders in der zweiten Begegnung, war, bis auf wenige gute Aktionen und 2 Innings, nicht mal Bezirksliga-Niveau (Sorry Jörn, das ich das wie immer schreiben muss). Die diversen, haarsträubenden Fehler, der fehlende Einsatzwille und das gepaart mit einem sehr guten Angriff der Marines, führte zu zwei mehr als verdienten Siegen (23:03 und 25:08) für die Gäste am Vogt-Cordes-Damm.

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